Überblick:
YPF ist das größte Öl- und Gasunternehmen in Argentinien mit einem Marktanteil von 43 Prozent in der Öl- und Gasproduktion und 58 Prozent bei Benzin. Als drittgrößtes Unternehmen in Südamerika beschäftigt YPF direkt und indirekt 72000 Menschen und besitzt 92 Produktionsblöcke und 48 Explorationsblöcke in Becken im ganzen Land.
Problemstellung:

Verteilung von Aufgaben zwischen verschiedenen Teams an einem Standort
YPF war bestrebt, seine Kosten im Zusammenhang mit Wartungsunterbrechungen von Ölbohrungen und Ausfällen von Ausrüstungsgegenständen zu reduzieren. Die Analyse zeigte, dass die Ursache für Ineffizienzen das Fehlen eines robusten Wartungsplanungsprozesses war.
Das Hauptproblem bestand darin, dass der Planungsprozess dezentralisiert war, wobei die Planer jeden Monat Hunderte von Arbeitsaufträgen unabhängig voneinander verteilten. Mehrere Planer wiesen Aufgaben für mehrere Teams zu, ohne sich angemessen untereinander abzustimmen. Dadurch konnten sie keine optimalen Zeitpläne erstellen, was zu Verlusten aufgrund von Ausfallzeiten und ineffizienter Ressourcennutzung führte.
YPF wandte sich an Simcastia, der Business Unit für Simulation und Optimierung von Continente Siete (einem argentinischen Business Data Science Unternehmen), um ein Planungswerkzeug zu entwickeln, mit dem das Asset-Management in allen YPF Einrichtungen optimiert werden kann.
Das Pilotprojekt wurde für Rincón de los Sauces, einem Ölfeld in Neuquén, Argentinien, mit 700 Bohrungen (einschließlich Wassereinspritzung und Ölbohrungen), etwa 100 Arbeitsmannschaften und mehr als 100 wöchentlichen Wartungsaufträgen, durchgeführt.

Systemschnittstelle: Bildschirm zur Verfügbarkeit der Ressourcen
Lösung:
Für die Verwaltung eines Ölfeld-Wartungssystems, das viele interagierende Teile, benutzerdefinierte Richtlinien, Einschränkungen und zeitabhängige Ereignisse enthielt, war die Verwendung von Tabellenkalkulationen und analytischen Optimierern nicht ausreichend. Simcastia Berater entwickelten eine simulationsbasierte Optimierungslösung, um diese Komplexität zu bewältigen. Sie wählten die AnyLogic-Simulationssoftware aufgrund ihrer einzigartigen Flexibilität, mit der sie spezifisches Ressourcenverhalten und benutzerdefinierte Prozessregeln modellieren konnten.
Das Simulationsmodell umfasste Anlagen mit GIS-referenzierten Standorten, präventive und korrigierende Arbeitsaufträge mit mehreren Aufgaben sowie Ressourcen (Personal und Ausrüstung) mit Fähigkeiten und Arbeitszeiten. Alle diese Elemente wurden als Agenten mit spezifischen Eigenschaften und Verhaltensmustern modelliert.
Die im Modell berechneten Kosten beinhalteten:
- Produktionsausfallkosten von Bohrungen, einschließlich ungeplanter und geplanter Betriebsunterbrechungen.
- Ressourcenbezogene Kosten (sowohl reguläre als auch zusätzliche Arbeitsstunden).
- Reisekosten.
Die von Simcastia entwickelte Lösung basierte auf einem AnyLogic-Wartungsprozess-Simulationsmodell und kundenspezifischen Optimierungsalgorithmen. Die simulationsbasierte Optimierung verwendete Algorithmen, um Ressourcen Arbeitsaufträgen zuzuordnen und diese Arbeitsaufträge auf schnellstmögliche Weise fertigzustellen.
Die Schnittstelle der Softwarelösung ermöglichte es den Planern, Modellparameter anzupassen, z. B. Nebenkosten, Wetterbedingungen, die einige Prozesse behindern, Zeitpläne für Ressourcenverfügbarkeit und Priorisierungsregeln. Durch Änderung der Modellparameter konnten die Planer die relevanten Modelldaten für die sich verändernde Umgebung einspeisen.
Durch die Kombination von Simulation und Optimierung erstellte das Werkzeug Betriebspläne für 9, 12 und 30 Tage. Darüber hinaus wurden verschiedene Statistiken in Dashboards angezeigt, darunter Details zum Betriebsplan, Zeitpläne nach Ressource und Anlage, Kosten und Aufgaben nach Typ, Ressourcennutzungsraten, geleistete Überstunden und zurückgelegte Entfernungen.
Dashboards: Ressourcenzuweisung und Planstatistiken
Die resultierende Lösung wurde in die Datenbanken des Kunden und SAP integriert und wurde zum Bestandteil der Planungssoftware-infrastruktur des Unternehmens.
Ergebnisse:
Dieses Projekt stellte dem Ölfeld Rincón de los Sauces ein Werkzeug für die Entscheidungsunterstützung bei der Wartungsplanung zur Verfügung, das zur Verbesserung der Betriebseffizienz des Standorts beitrug und zu folgenden Ergebnissen führte:
- Die Ausführungszeit für Arbeitsaufträge wurde um 11 Prozent erhöht.
- Die Erfüllung der vorbeugenden Wartung wurde in sechs Monaten auf 95 Prozent erhöht.
- Reduzierung des Rückstands für fehlerbehebende Wartung um 56 Prozent.
- Verringerung ungeplanter Ausfallzeiten der Ölproduktion um 50 Prozent.
Die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen des Projekts umfassten jährliche Einsparungen von 18 Millionen US Dollar in Rincón de los Sauces. In einer zweiten Phase wurde bereits mit der Implementierung für die Mendoza-Assets (viel größer und komplexer) begonnen und die Roadmap zielt auf eine landesweite Implementierung bis Ende 2018 mit erwarteten Einsparungen von 234 Millionen US Dollar pro Jahr ab.
Um mehr zu erfahren, sehen Sie sich die Projektpräsentation von der AnyLogic Conference 2016 an oder laden Sie sie herunter.
