Optimierung des Layouts und der Personalplanung von Filialen

Optimierung des Layouts und der Personalplanung von Filialen

Domino's ist eine bekannte Marke und in Australien und Neuseeland die Nummer eins unter den Pizzaanbietern. Im gesamten asiatisch-pazifischen Raum und in Europa ist Domino’s Pizza Enterprises (DPE) der größte Master-Franchisenehmer der Marke Domino's.

Problemstellung

Domino's verzeichnet ein rasantes Wachstum und eröffnet ständig neue Filialen. Dabei müssen viel Faktoren berücksichtigt werden, wie der richtige Standort, das Filiallayout und die anschließende Personalplanung.

Demzufolge sind für jede neue Filiale eine Reihe von Maßnahmen und Aktivitäten erforderlich, darunter:

All dies trägt dazu bei, das Modell genauer zu umzusetzen.

Lösung

Um neue Konzepte, Filialprozesse und optimierte Layouts zu testen, musste zunächst ein Digitaler Zwilling erstellt werden, bevor die Planungen in den realen Filialen realisiert werden konnten.

Optimierung des Filiallayouts mittels Simulation

Der erste Schritt der Modellierung bestand darin, den Grundriss einer Filiale in AnyLogic geeignet darzustellen.

Hierbei identifizierte Domino's drei Aspekte, auf die es sich zu konzentrieren galt, um ein Simulationsmodell zur Optimierung der Filialen zu entwickeln:


Typisches Domino's Filiallayout

Typisches Domino's-Filiallayout: Grundriss zur Simulation mit Schwerpunkt auf kritischen Arbeitsplätzen, die während der Stoßzeiten besonders wichtig sind

Der Schwerpunkt der Modellierung lag dabei auf den Stoßzeiten und darauf, wie die Effizienz der Filialen während dieser Zeiten verbessert werden könnte. Ziel war es, ein Layout zu entwerfen, das für eine gegebene Filiale optimal geeignet ist, um die Effizienz dieser Filiale zu maximieren.

Dabei stellte sich zunächst die Frage, welcher Grundriss besser geeignet ist – quadratisch oder rechteckig? Durch Simulationen wurde klar, dass das Quadrat vorteilhafter ist, weil es mehr Gestaltungsmöglichkeiten und mehr Bewegungsspielraum für das Personal bietet. Ein rechteckiger Verkaufsraum hingegen erforderte mehr Arbeitskräfte, verursachte längere Bestellzeiten und führt insgesamt zu einer geringeren Kundenzufriedenheit. Die Idee war daher, sich auf kompakte, proportionale Grundflächen zu fokussieren.

Als Nächstes wurde das Filiallayout so optimiert, dass sich alle Mitarbeiter möglichst effizient darin bewegen. Dabei geht es im Wesentlichen darum, die Anzahl der für die Auftragsausführung erforderlichen Arbeitsschritte zu minimieren und sicherzustellen, dass sich die ausführenden Mitarbeiter nicht gegenseitig behindern.


Optimierung der Bewegungsabläufe in einer Modellfiliale

Optimierung der Bewegungsabläufe in einer Modellfiliale

In der Abbildung oben links kreuzen sich die Wege von Fahrern und Mitarbeitern in der Fertigungslinie und behindern sich, was in Spitzenzeiten die Effizienz erheblich beeinträchtigen kann. Die Pfeile illustrieren die zurückgelegten Wege, die unnötig lang sind.

Mithilfe der AnyLogic-Simulation wurde das alternative Arrangement (rechts) entwickelt, bei der Überschneidungen vermieden wurden. Die Anzahl der Arbeitsschritte konnte zudem reduziert werden, wodurch das Produkt insgesamt schneller geliefert werden kann – ein Ziel aller Filialen.

Einige der Entwürfe, die bei den Simulationen entstanden sind, wurden bereits in konkrete Filialen umgesetzt, wie unten zu sehen ist. Die Abbildung zeigt ein Ladengeschäft in Australien, das durch eine Überschwemmung beschädigt worden war und wiederaufgebaut werden musste. Hierfür wurde eine Simulation erstellt und ein passendes Layout entwickelt. Die Filiale befindet sich derzeit im Bau.


In Australien wird eine Simulation zur Realität

In Australien wird eine Simulation zur Realität

Simulation der Personaleinsatzplanung

Jede Filiale benötigt natürlich auch Personal, und die Planung der Arbeitskräfte für ein bestimmtes Layout-Design zu bestimmen, war die abschließende Aufgabe. Sowohl Unter- als auch Überbesetzung bringen ihre ganz eigenen Probleme mit sich. Mithilfe der AnyLogic-Simulation konnte jedoch die optimale Anzahl an Mitarbeitern für eine bestimmte Schicht und ein gegebenes Layout ermittelt werden.

Im Falle der neuen Filiale in Australien entwarfen die Planer zunächst einen Grundriss (die Baseline) und die Modellentwickler damit zwei alternative Pläne. Diese Entwürfe wurden dann verglichen, um ihre Effizienz zu überprüfen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

Durch zusätzliche Fahrer lässt sich die Lieferzeit bis zu einem gewissen Punkt verkürzen; darüber hinaus schafft zusätzliches Lieferpersonal kaum oder gar keinen Mehrwert. Optimal sind sechs bis sieben Fahrer für alle drei Layouts. Der Entscheidungsträger kann dann auswählen, welches Layout er verwenden und wo er auf dieser Personalkurve arbeiten möchte.

Das wichtigste Ergebnis aus dieser Filialsimulation war: Domino's konnte seine Effizienz steigern und die Lieferzeiten für seine Produkte um 4,5 % reduzieren.


Effizienz der Filialen im Vergleich zum Ladenlayout in einem Geschäft in Australien

Effizienz der Filialen im Vergleich zum Ladenlayout in einem Geschäft in Australien

Ergebnisse

Neben den bereits oben erwähnten Ergebnissen lässt sich aus dieser Fallstudie zusammenfassend Folgendes ableiten:

Die Was-wäre-wenn-Analyse wird kontinuierlich weiterentwickelt und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Was wäre, wenn sich ein Prozess ändern würde, und müsste gegebenenfalls das Filliallayout geändert werden, um diese Änderungen zu berücksichtigen?

Die Fallstudie wurde von David Federer und Dr. Shelvin Chand, Domino's Pizza, auf der AnyLogic Conference 2022 vorgestellt.

Die Präsentation ist als PDF verfügbar.



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